Offener Brief an Bundesrat und Parlament
Break the code! Für die Anerkennung nicht binärer Personen
In der Schweiz können nicht binäre Menschen ihre Geschlechtsidentität nicht amtlich eintragen lassen. Es ist an der Zeit, die gesetzlichen Grundlagen für ein Leben ohne Diskriminierung, in Respekt und Würde zu schaffen! Unterzeichnen Sie jetzt den offenen Brief an Bundesrat und Parlament für die Anerkennung nicht binärer Menschen. Vielen Dank!
«I broke the code» singt Nemo und erzählt die Geschichte einer Person, die feststellt: Ich erkenne mich in den Kategorien Mann/Frau nicht wieder. Der Song erzählt von dem langen und schweren Weg, das binäre Modell, den vorherrschenden Geschlechtercode der Gesellschaft, zu durchbrechen und die eigene Geschlechtsidentität zu erkennen und leben zu können.
Für die Schweizer Behörden existieren nicht binäre Menschen wie Nemo (noch) nicht. Nach geltendem Recht ist es nicht möglich, einen anderen amtlichen Geschlechtseintrag als «Frau» oder «Mann» zu erhalten oder ganz auf einen Geschlechtseintrag zu verzichten. Dass dies möglich ist, wenn der politische Wille vorhanden ist, haben bereits andere Länder wie die USA, Deutschland, Österreich, Kanada, aber auch Indien, Nepal oder Pakistan gezeigt.
Wir, die Unterzeichnenden dieses offenen Briefes, fordern Bundesrat und Parlament auf: «Break the code» für die Anerkennung nicht binärer Personen! Schaffen Sie jetzt die gesetzlichen Grundlagen für eine Realität, wie sie in unserer Gesellschaft längst gelebt wird. Für die Schweiz ist dies ein kleiner Schritt. Für alle nicht binären Menschen ein Meilenstein für ein Leben ohne Diskriminierung, in Respekt und Würde.
Die Schweiz und die fehlende Anerkennung nicht binärer Menschen
In der Schweiz können nicht binäre Personen ihre Geschlechtsidentität nicht im Personenstandsregister eintragen lassen. Nur sie sind gezwungen, einen falschen Eintrag zu haben, während Frauen und Männer ihr Geschlecht richtig eintragen lassen können. In einem Bericht aus dem Jahr 2022 sprach sich der Bundesrat gegen die Gleichstellung von nicht binären Menschen aus.
Der Bundesrat folgte damit nicht den Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission. Diese hatte sich bereits 2020 klar dafür ausgesprochen, den Geschlechtseintrag für alle Personen abzuschaffen oder zumindest weitere Geschlechtsoptionen einzuführen, um diesem Missstand entgegenzuwirken. Weil die jetzige Situation für nicht binäre Menschen unhaltbar ist.
Der Bundesrat sah die «gesellschaftlichen Voraussetzungen» nicht gegeben. Die Diskussion ist längst schon weiter. Beispiele aus dem Kulturbereich sind der Song «The Code», mit dem Nemo für die Schweiz am Eurovision Song Contest teilnimmt, und Kim de l’Horizon. Kims Debütroman «Blutbuch» wurde 2022 gleich doppelt ausgezeichnet: mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis.
Es ist an der Zeit, dass die Schweiz die tatsächliche Geschlechtervielfalt offiziell anerkennt.
Stichwort: Nicht binäre Geschlechtsidentität
Nicht binäre Menschen identifizieren sich nicht oder nur teilweise mit einem der beiden Geschlechter «weiblich» oder «männlich» und leben ihr Geschlecht ganz unterschiedlich. Nicht binäres Geschlecht sagt nur etwas über die Geschlechtsidentität einer Person aus, aber nichts über Körpermerkmale, das Erscheinungsbild oder Geschlechterrollen und hat nichts zu tun mit der sexuellen Orientierung.
Fachorganisationen, Netzwerke und Ressourcen
Transgender Network Switzerland
WeExist (Instagram) (Web) (Newsletter)
nonbinary.ch
Humanrights.ch
Kampagnen-Visual: David Blum
Unterstützende
Erstunterzeichnende (Stand 08.05.2024 22:30)
Jurczok 1001, Sarah Akanji, Ezgi Akyol, Islam Alijaj, Sibel Arslan, Eliane Bär, Sabian Baumann, Annette Beger, Phila Bergmann, Shelley Berlowitz, Stephan Bernard, Claudio Bernhard, Martin Bichsel, Donat Blum, Olivier Borer, Barbara Bosshard, Tamara Bosshardt, Michael U. Braunschweig, Ivona Brđanović, Gordon Bühler, Till Burckhardt, Laurent Burst, Sarah Bütikofer, Brandy Butler, Tamara Bütler, Vera Cathrein, Lisa Christ, Anna Chudozilov, Sonia Cirillo, Rolf Corrodi, Valentina Darbellay, Kim De L‘Horizon, Mo Diener, Yuvviki Dioh, Monika Dommann, Melanie Dössegger, Charlotte Eicher, Sabine Eicher, Rahel El-Maawi, Fabienne Engler, Nicole Equey, Sofia Fisch, Andrea Fischer Schulthess, Nate Friedrich, Tamara Funiciello, David Garcia Nuñez, Joel Gautschi, Thomas Geiser, David Gerber, Samuel Gilgen, Silvan Gisler, Balthasar Glättli, Flavien Gousset, Daniel Graf, Hans-Peter Graf, Ursina Greuel, Jana Groll, Luise Hammer, Marianne Hammer-Feldges, Iris Hartmann, Benjamin Hermann, Dan Hungerbühler, Tim Hunziker, Simon Jäggi, Samir Jamal Aldin, Carmen Jeanguenat, Mia Jenni, Eberhard Jost, Matto Kämpf, Agnes Kandlbinder, Patrick Karpiczenko, Jonas Keller, Mona-Lisa Kole, Marko Kovic, Max Kranich, Tanja Krones, Rolf Lappert, Agota Lavoyer, Oleg Lavrovsky, Lisa Letnansky, Rebekka Lindauer, Samira Locher, Oliver Lütjens, Marshall Maihofer, Andrea Maihofer, Lisa Mazzone, Sara Zelda Meier, Deborah Meili, Max Merker, Julian Mettler, Ella Mettler, Markus Mettler, Mattea Meyer, Caterina Mona, Stephanie Motz, Fatima Moumouni, Dominik Muheim, Roli Munz, Roli Munz, Sarah Naef, Pascal Nater, Jovana Nikic, Robert Samuel Nüesch, Stefan Oderbolz, Tania Oldenhage, Pascal Pajic, Krishna Panakal, Mona Petri, Noé Pollheimer, Katharina Prelicz-Huber, Tea-Vanja Radovanac, Thomas* Ramseier-Schmitz, Udo Rauchfleisch, Alecs Recher, Melanie Recher, Thomas Recher, Thea Reifler, Florian Rinderer, Jrene Rolli, Sasha Rosenstein, Anna Rosenwasser, Rahel Ruch, Nancy Rudolph, Hannes Rudolph, Franziska Ryser, Orhan Saeedi, Rolf Saxer, Sandro Scalco, Mariananda Schempp, Noemi Scheurer, Luca Schläpfer, Irene Schlatter, Nadja Schnetzler, Franziska Schutzbach, Robin Schwarz, Christian Schwarz, Sämi Schwyter, Ute Sengebusch, Lea Spirig, Milva Stark, Nicole Stettler, Marc Thommen, Michael Töngi, Claudia Vaderna, Diego Valsecchi, Jeannine Wacker, Che Wagner, Andreas Wagner, Nicolas Walder, Nicolas Walder, Lars Wandres, Fleur Weibel, Sarah Wendle, Virginia Wenger, Alexander Wenger, Stefano Wenk, Cédric Wermuth, Andreas R. Ziegler, Samir
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