Offener Brief an SRF
Relevanz und Vertiefung, nicht nur Kurzfutter!

Die SRF-Direktion will das beliebte «Wissenschaftsmagazin» abschalten – eine der inhaltsstarken Sendungen im Schweizer Radio, die wissenschaftliche Themen fundiert aufbereitet. Jetzt formiert sich dagegen Widerstand: Zwei Radio-Hörer:innen haben einen offenen Brief lanciert. Sie wünschen sich weiterhin Relevanz und Vertiefung, nicht nur Kurzfutter. Unterzeichne jetzt den offenen Brief!
Fläsch, den 11. Februar 2025
Offener Brief an SRG und SRF-Direktion: Hörer:innen wollen das «Wissenschaftsmagazin»!
Sehr geehrte Frau Susanne Wille, Generaldirektorin der SRG SSR, sehr geehrte Frau Nathalie Wappler, Direktorin von Schweizer Radio und Fernsehen SRF, sehr geehrte SRF-Geschäftsleitung
Die Direktion des Schweizer Radio und Fernsehens hat verkündet, dass sie dem «Wissenschaftsmagazin» von Radio SRF den Stecker ziehen will. Auch sollen Sendungen wie «Kontext», «Passage 2», «Trend» und weitere in Radio und Fernsehen eingestellt werden, um so 50 Stellen einzusparen.
Die Direktion sagt, wir Hörer:innen wollten solche Magazine nicht mehr hören. Wir sind weder mit dieser Unterstellung noch mit der daraus abgeleiteten Spartat einverstanden.
Darum fordern wir im Namen der Hörer:innen des «Wissenschaftsmagazin» die Direktion auf, «unsere Sendung» nicht zu schliessen und deren Redaktion nicht aufzulösen. Das «Wissenschaftsmagazin» ist eine Sternstunde des Journalismus in der Schweiz – es muss gestärkt, nicht geschlossen werden.
Mit freundlichen Grüssen,
Monique Wittwer aus Luzern und Köbi Gantenbein aus Fläsch
Warum ist die Aktion wichtig?
Das SRF «Wissenschaftsmagazin» erklärt, ordnet ein und kommentiert.
Wissenschaft und Forschung gestalten und verändern die Gesellschaft tiefgreifend. Das «Wissenschaftsmagazin» sendet dazu wöchentlich Berichte, Kommentare und Nachrichten. Die Redaktoren und Reporterinnen stiften Verständnis; sie kommentieren Wissenschaft kritisch, unabhängig und immer wieder humorvoll. Coronanot, Klimakrise, KI-Getümmel – es gelingen ihnen immer wieder Sternstunden des Journalismus.
Das «Wissenschaftsmagazin» ist beliebt.
Dank der Verbreitung in SRF 2, SRF 4 und mit Podcasts findet das Magazin ein breites und neugieriges Publikum. Denn es stimmt nicht, dass wir treuen Hörer:innen statt längere, ein Thema vertiefende Sendungen nur noch Kurzfutter hören wollen. Wir sitzen gerne am Radio und hören eine halbe Stunde zu, erfahren etwas, lernen dies und das und haben Freude an der heiteren Art der Reporterinnen und Moderatoren.
Das «Wissenschaftsmagazin» ist einzigartig.
Die Redaktion hat aus dem «Wissenschaftsmagazin» eine Marke gemacht – einen Markstein der SRG, denn das Magazin ist einzigartig in der Medienlandschaft der deutschen Schweiz. Wir wollen ein Radio, das Marksteine in die Medienlandschaft setzt. Und das am Können seiner Reporter und Redaktorinnen dieselbe Freude hat wie wir Hörer:innen.
Die Redaktion des «Wissenschaftsmagazins» ist Angel- und Drehpunkt.
In der Redaktion werden Themen gesammelt, gebündelt, gestaltet. Sie macht aus Einzelteilen ein Ganzes – eine regelmässige Sendung. Darum soll sie nicht aufgelöst werden. Sie ist das Gedächtnis, der Kern, der Angel- und Drehpunkt. Ihre Journalistinnen gestalten auch exzellente Beiträge für andere Radiosendungen. Diese ergänzen das «Wissenschaftsmagazin» – sie können es nie ersetzen.
Wann wird der offene Brief eingereicht?
Die Unterschriften sollen – zusammen mit vielen Hörer:innen des «Wissenschaftsmagazin» – an die Direktorinnen der SRG und SRF übergeben werden. Köbi Gantenbeins Orchester wird Musik spielen und die Fotografin Monique Wittwer wird die Übergabe fürs Poesiealbum des «Wissenschaftsmagazins» fotografieren. Mehr Informationen über Ort und Datum der Einreichung folgen.
Warum unterstützt WeCollect den offenen Brief?
Wissenschaftsjournalismus ist eine wichtige Voraussetzung für die demokratische Entscheidungsfindung. In der direkten Demokratie der Schweiz stimmen Bürger:innen regelmässig über komplexe Sachfragen ab – von neuen Technologien bis zum Klimaschutz. Diese Entscheidungen brauchen eine solide Informationsgrundlage durch unabhängigen, kritischen Journalismus.
Das hochstehende SRF-Wissenschaftsmagazin leistet dafür wichtige Arbeit: Es macht komplexe Themen verständlich, ordnet Forschungsergebnisse ein und ermöglicht faktenbasierte Debatten. In Zeiten von Fake News und abnehmender Wissenschaftsberichterstattung in den privaten Medien ist dieser Service public wichtiger denn je. Das ersatzlose Streichen von solcher Formaten würde eine Lücke im Zugang zu objektiven, fundierten, wissenschaftlich gesicherten Informationen hinterlassen.
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